Unsere Technik - Unsere Wurfphilosophie
 

Wie wirft man am weitesten? Mit individualisierter Technik!
Speerwerfen ist wie Polenta kochen!
Ein befreundeter Trainer aus dem südlichsten Kanton der Schweiz, verglich das Techniktraining in der Leichtathletik einmal sehr treffend mit dem Zubereiten einer lokalen Spezialität, dem Polenta kochen. "Du brauchst zwingend vier Komponenten: Mais, Milch, Käse und Gewürze. Wie genau dann deine Polenta zubereitet und ergänzt wird, sodass sie gut schmeckt, ist aber individuell. So funktionierts auch mit der Technik"
Es gibt verschiedene Technik-Lösungen, um einen Speer weit zu werfen. Aber DIE Technik gibt es nicht!

Grosse/kleine Werfer, dicke/dünne Werfer, schnelle/langsame Werfer, Kraftprotze/Filigrantechniker...alle können weit werfen. Und alle werfen etwas anders. Das Ziel einer maximierten Abwurfgeschwindigkeit im richtigen Winkel abgeworfen haben aber alle gleich.
Die richtige Technik für einen konkreten Athleten ist immer individuell, weil sie abhängig von den körperlichen Voraussetzungen, den koordinativen Fähigkeiten sowie der technischen Lern-Vorgeschichte ist. Deshalb muss man die Technik auf den Athleten anpassen - nicht umgekehrt! Insbesondere sollen die individuellen Stärken zum Zug kommen können. Wer beispielsweise schnelle Beine hat, soll schnell anlaufen. Wer eine besondere Beweglichkeit hat, soll diese Eigenschaft in seiner eigenen Technik ausnützen, und so weiter.

Folgende vier Punkte der Technik sind als Rahmenbedingung schlichtweg gegeben, der Rest frei gestaltbar:

1) Beschleunigendes Anlaufen
2) Impulsschritt
3) Stemmen/Blockieren
4) Schlagwurf über die Schulter

Unsere Technik-Lösung, deren Eigenheiten wir in einem separaten Menüpunkt beschreiben, eignet sich erfahrungsgemäss für kleine, schnelle AthletInnen mit guten bis sehr guten koordinativen Fähigkeiten und der Stärke, die Hauptbeschleunigung eher aus Brustspannung und im ersten Teil des Armzugs zu machen.
 
Unsere Prinzipien - Kernbewegungen und Ganzheitlichkeit
Das Prinzip der Kernbewegungen
Die offizielle schweizerische Unterrichtsphilosophie in praktisch allen Sportarten folgt einem grundsätzlich anderen Prinzip als dasjenige in anderen Ländern: der
Entwicklung der Technik aus sogenannten Kernbewegungen.
Die Kernbewegungen erläutern wir hier in einer eigenen Rubrik "Kernbewegungen" im Menu "Unsere Technik" näher.

Das Prinzip der Ganzheitlichkeit
Die Vermittlung einer Bewegung gelingt am besten, wenn man sie immer wieder in der ganzen/vollständigen Bewegungskette trainiert; und eben nicht bloss isolierte Teilbewegungen analytisch (A) trainiert. Ganzheitlich trainieren (G) heisst also, immer wieder Anlaufen UND Werfen. So werden insbesondere auch Teilbewegungs-Verknüpfungen trainiert, was oft das Schwieriger als das Erlernen von Teilbewegungen selber ist. Übrigens, wenn Kinder selbständig etwas lernen (z.B. einen Move mit dem Skateboard), dann machen die es ganz genau so. Sie schauen sie die Bewegung an und machen sie als ganzes nach...und sind damit sehr erfolgreich.

Konkret als illustratives Beispiel könnte man also mit einigen Würfen aus Anlauf starten (G), übt dann die Kernbewegung des Impulsschritts (A) und trainiert dann am Schluss wiederum den ganzen Bewegungsablauf mit Anlaufen, sauberem Impulsschritt und Abwerfen. Dies wäre ein klassisches Muster nach GAG-Prinzip: Ganzheitlich - Analytisch - Ganzheitlich